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Fotograf Alexander Schneid

"Ein gutes Bild ist ehrlich und folgt einem Bauchgefühl"- 8 Fragen an Fotograf Alexander Schneider

 

BF: Herr Schneider, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Alexander Schneider: Ich glaube, da muss ich ein wenig ausholen. Fotograf zu werden war eher eine natürlich Entwicklung und keine Entscheidung im eigentlichen Sinne. Ich würde auch behaupten, dass die Fotografie vielmehr ein Lebensstil als ein Beruf ist. Mir ist früh aufgefallen, dass meine Bilder Beachtung von anderen Menschen fanden, unabhängig davon, ob dies damals unbezahlte Projekte oder Kundenarbeiten waren. Dadurch haben sich Türen geöffnet, die wohl ohne meine Kamera verschlossen geblieben wären.
Das schöne an diesem Beruf ist, oftmals die Freiheiten zu haben, ein Projekt selbst zu gestalten und das Endprodukt als Konsequenz auch in der Hand zu haben, mitsamt der Verantwortung, die damit einhergeht.
Solange ein Fotograf ehrlich an ein Projekt herangeht und versucht es bestmöglich umzusetzen, wird es sicherlich immer richtig sein. Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, in denen das so möglich ist.

BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Alexander Schneider: Die Selbständigkeit und Studium waren, um ehrlich zu sein, ein etwas fließender Prozess, da ich meine ersten bezahlten Jobs schon während meines Studiums an der Lazi-Akademie in Esslingen unter der Leitung von Axel Schäfer(ehemals René Staud Studios, Das Fotostudio, Art Werbestudio) abwickeln konnte. Axel setzte grundsätzlich voraus, dass man bereits fotografieren kann. Was er präzise vermittelte war es, "Licht zu denken" und dass es reine Reflexionen sind, die ein Bild ergeben. 2013 ist nun mein 7. Geschäftsjahr. Auf jeden fall war die Anfangszeit keinesfalls leicht und ich musste mich manchmal sehr reinhängen, um die Monate in denen keine Aufträge herein kamen mental zu überstehen. Wichtig war dann immer frei an Projekten zu arbeiten, um einerseits das Netzwerk zu vergrößern und auf sich aufmerksam zu machen.

BF: Sie bieten von Architektur- über People- bis Sport und Werbefotografie ein breites Spektrum an, wo liegt Ihr Schwerpunkt und wer sind typischer Weise Ihre Auftraggeber?
Alexander Schneider: Nun ja, Wie ich eben schon erwähnte, sehe ich die Fotografie weniger als Beruf sondern als Lebensstil, somit könnte man sagen, das meine fotografischen Schwerpunkte sehr gut meine persönlichen Interessen widerspiegeln. Obwohl ich sehr themenübergreifend arbeite, würde ich doch behaupten, dass alles von der Bildsprache her betrachtet, sehr identisch ist. Zudem bin ich der Meinung, dass jeder Themenbereich von den anderen profitiert.

BF: Welche waren Ihre zwei schönsten Aufträge und warum?
Alexander Schneider: Das ist wirklich eine ganz schwierige Frage und ich kann eigentlich nur entgegnen, dass es eigentlich weniger darauf ankommt wie wohl man sich während eines Auftrags fühlt, den man ja im Normalfall nicht für sich, sondern für einen Auftraggeber ausführt, sondern es sollten die Erfahrungen im Vordergrund stehen die man sammelt. Ob nun gute oder schlechte, das ist egal, sie sind nämlich jeweils eine Bereicherung und ich möchte keine einzige missen. Highlights gibt es natürlich auch. Toll ist, wenn man für einen Auftrag an Orte kommt, die man sonst nie bereisen würde - wie zum Beispiel letztes Jahr für den Kunden Design Hotels, wo ich für eine dreitägige Produktion nach Thailand reisen konnte, oder auch Astronaut Magazine, für welches ich eine Bildstrecke in Morocco auf einem sehr traditionellen Berber-Markt fotografierte. Ausserdem bekommt man oft auch Zutritt, zu sonst extrem schwer zugänglichen Orten, wie als ich vor kurzem für den Kunden BASF eine Forschungsteam in mehrere Labors begleiten durfte, welches an neuen Substanzen für Dämmstoffe forscht. Manchmal hat man schon lange vor Veröffentlichungsterminen Einblick in echte Innovationen und trägt schließlich mit seiner Arbeit auch seinen sehr kleinen Teil zur Entwicklung und Vermarktung des letztendlichen Produkts bei, was natürlich extrem aufregend ist.

BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Alexander Schneider: Ich sage es mal so, wenn ich mich bei neuen Bekanntschaften vorstellen, sage ich meistens "ich fotografiere". Ich fotografiere die ganze Zeit über. Wenn ich auf Reisen bin, unterwegs. Schöne Motive gibt es überall.

BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Alexander Schneider: Ich denke, in dem man jeden, aber wirklich ausnahmslos JEDEN Job, sei er noch so schlecht bezahlt, so abwickelt, als sei es der wichtigste Job, in seinem Leben. Dadurch wird man wahnsinnig professionell und sich auch langfristig automatisch an einem ebenbürtigen Umfeld orientieren.

BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen? (Ausbildung, Studium, Assistenz, Queereinstieg)
Alexander Schneider: Den "Besten Weg" gibts es nicht. In dieser Aufzählung würde noch fehlen, dass man auch ganz ohne Ausbildung Fotograf werden könnte, was ja eigentlich nur zeigt, wie individuell diese Werdegänge seien können. Ich z.B. wurde in meiner gesamten Selbständigkeit nicht einmal nach meinem Abschluss gefragt. Das einzige was zählt ist die Mappe. Abgesehen davon ist die fotografische Leistung unabhängig davon, wie sie erlangt wird, eigentlich als selbstverständlich anzusehen und sollte nicht das eigentliche Ziel der Ausbildung sein – fotografieren und die eigene Bildsprache wird einem niemand beibringen können. Viel wichtiger ist ein früh aufgebautes Netzwerk mit dem man mitwächst, sowie betriebswirtschaftliches und marketingtechnisches Fachwissen, um die Kiste am Laufen zu halten.

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Alexander Schneider: Intuition. Ein gutes Bild ist ehrlich und folgt eher einem Bauchgefühl, als einer Kopfentscheidung. Denn der Moment ist eine wichtige Komponente und diesen verpasst man sehr schnell, wenn man zuviel nachdenkt, bevor man auf den Auslöser drückt.  


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