"Ein gutes Bild überrascht" - 9 Fragen an Fotograf Michael Setz

 

BF: Herr Setz, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Michael Setz: Die Fotografie verbindet Kreativität und Technik in einzigartiger Weise und gibt mir die Möglichkeit, die Dinge aus meiner "Perspektive" zu sehen.
BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Michael Setz: Fotografenmeister, selbständig seit 2001. Die ersten Aufträge kamen mit Beginn der Selbständigkeit, allerdings sehr kleine.

BF: Sie bieten neben einem breiten Spektrum in der Fotografie auch Imagefilme für Unternehmen an, wo liegt Ihr Schwerpunkt und wer sind typischer Weise Ihre Auftraggeber?
Michael Setz: Lange Zeit habe ich das Medium "Film" völlig ausser Acht gelassen bis ein Kunde vor ca. 8 Jahren mit einem Produkt zu mir kam, das man weder als Text noch mit Bildern kurz und knapp beschreiben konnte. Dabei handelte es sich um ein Sporttrainingsgerät, das aufgrund des Produktvideos sofort verstanden wurde. Als Nikon mit der ersten DSLR mit Videofunktion auf den Markt kam und die 5D von Canon das alles erschwinglich machte, bildete ich mich auch auf diesem Sektor weiter. Mein Schwerpunkt im Bereich Film sind Produkt- und Image-Videos.

BF: Denken Sie, dass Fotografen zukünftig auch immer Filme anbieten werden oder sind die Bereiche doch zu verschieden?
Michael Setz: Das kommt immer auf das Interesse des Fotografen an - bei mir hat es das Angebotsspektrum deutlich erweitert zumal sich gute Fotos auch problemlos in ein Video integrieren lassen.

BF: Welche waren Ihre zwei schönsten Aufträge und warum?
Michael Setz: Immer wenn ich mit Menschen und/oder Musikproduktionen zu tun habe macht es mir besonders viel Spaß. Ein aktuelles Video, das ich für einen international agierenden Konzern erstellt habe wurde weltweit in alle Niederlassungen ausgestrahlt, das ist natürlich schon etwas Besonderes.

BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Michael Setz: Was ist ein ganz normaler Job? Ich denke, in allem was man tut, sollte man seine Fähigkeiten, Eignungen und Erfahrungen einbringen. Ob das Ergebnis dann als Kunst anzusehen ist oder als Auftragsarbeit das überlasse ich dem Kunden bzw. dem Betrachter.

BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Michael Setz: Das sage ich Ihnen, wenn ich es erreicht habe ;-)

BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen? (Ausbildung, Studium, Assistenz, Queereinstieg)
Michael Setz: Als Mitglied im BBA (Berufsbildungsausschuss Centralverband Deutscher Berufsfotografen) werde ich versuchen, die Ausbildung zum Fotografen weiter der Jetzt-Zeit anzupassen, weil ich eine gute Ausbildung für unabdingbar halte. Auch mit dem Hintergrund, dass das ursprüngliche Fotografenhandwerk für eine Existenz nicht mehr ausreicht. Wie oben angesprochen zählen Video, Animation, CGI uvm. zum jetzigen Berufsbild. Darüber sollten sich junge Fotografen im Klaren sein.

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Michael Setz: Ein gutes Foto überrascht mich und muss mich ästhetisch positiv fesseln.