Fotograf Michael Setz
Michael Setz spricht über sein "best of 2014" Foto
BF: Herr Setz, was macht gerade dieses Bild zu Ihrem Highlight? Michael Setz: Mein – für mich – schönstes Bild 2014 ist bei einem Mode-Shooting mit meinem Lieblingsmodel entstanden. Der Blick und die Anmutung haben mich fasziniert. Bei der Bearbeitung war schnell klar, dass dieses Bild nur schwarz-weiß entwickelt werden kann. Durch das neue Feature in meinem RAW-Converter (Capture One), dem „Filmkorn“, konnte ich den entsprechenden Look erreichen. Es ist ein zeitlos klassisches Bild mit analoger Ausstrahlung entstanden.
BF: War es „Liebe auf den ersten Blick", d. h. wussten Sie schon bei der Aufnahme, dass dies ein ganz besonderes Bild für Sie sein wird, oder hat sich das erst später im Auswahlprozess ergeben? Michael Setz: Das Shooting hatte von Beginn an spannende und hochkonzentrierte Momente – es lag was in der Luft. Die Visagistin war fantastisch und durch das vertrauensvolle Verhältnis zum Model entstand ein entspanntes Arbeiten. Ich glaube, es spielen viele Faktoren zusammen, um eine aussergewöhnliche Aufnahme zu schaffen.
BF: Was passiert mit Ihren besten Bildern? Michael Setz: Meine „besten Bilder“ werden immer wieder zu Wettbewerben gesandt, um auch ein externes Feedback zu erhalten. Häufig ist man „selbstverliebt“ und findet alles „dufte“, was man so „zusammenknipst“. Ich suche immer wieder die Meinung anderer, um eben dieses zu vermeiden. Meine zwei eingeschickten Wettbewerbsbeiträge 2014 wurden beide ausgezeichnet, was mich sehr gefreut hat.
BF: Welche fotografische Motivation begleitet Sie ins Jahr 2015? Michael Setz: Meine fotografische Motivation ist der Wunsch, mich ständig weiterzuentwickeln. Ich suche den Austausch mit Kollegen und bringe meine praktische Erfahrung gern ein als Mitglied im Berufsbildungsausschuss des Centralverbands Deutscher Berufsfotografen. Ich halte eine fundierte Ausbildung für den Schlüssel kreativen Schaffens – denn nur wer sein Handwerkszeug beherrscht ist zu aussergewöhnlichen Aufnahmen im Stande.