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“Nur Leidenschaft ermöglicht tolle Fotos” - Fotograf Oliver Güth im Gespräch

 

BF: Hallo Herr Güth, Sie stammen aus einer Fotografenfamilie und sind somit recht früh mit Fotografie in Kontakt gekommen.

Oliver Güth: Ja, das stimmt. Die Fotografie gehört irgendwie zu meiner Familie, meine Mutter war auch schon als Fotolaborantin tätig. Letztlich wurde das Fotografieren dadurch auch ein Teil von mir. Ich mag den Job, da es sehr abwechslungsreicher Beruf ist. Ich habe viel mit Menschen zu tun und muss mich immer wieder auf neue Situationen und Herausforderungen einlassen. Egal, ob es um ein Produktfoto geht, um einen Sportler oder ein Businessportrait. Mein eigener Chef zu sein und meine Arbeitszeiten selbst bestimmen zu können ist ebenfalls großartig.

 

BF: Viele Fotografen kommen auf Umwegen zum Beruf. Gab es bei Ihnen Alternativpläne?

Oliver Güth: Ich wollte immer schon etwas mit Medien machen und habe dann eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton absolviert. Ich hatte im Freundeskreis Leute, die Grafiker oder in einer Agentur gearbeitet haben. Das Thema Medien war dadurch schon immer präsent. Hätte ich mich letztlich nicht für die Fotografie entschieden, wäre ich wahrscheinlich beim Film gelandet oder Grafiker geworden. Ich finde das ganze Thema Medien interessant und spannend, egal, ob es sich um Film, Fotografie, Grafik oder PR und Marketing handelt.

 

BF: Sie sprachen gerade von Herausforderungen..

Oliver Güth: Die größte Herausforderung bisher war eine Fotoproduktion für einen großen, internationalen Kunden in Polen. Das war meine erste technisch sehr schwierige Auslandsproduktion im Industriebereich. Wir mussten eine Lackiererei im offenen Betrieb filmen, gleichzeitig fotografieren und hatten dafür 10 Kameras, die zeitgleich fotografiert und gefilmt haben. Es gab dabei nur einen einzigen Versuch und dieser hat den Betrieb 100.000 Euro gekostet. Das gesamte Equipment musste dabei wasserfest sein. Eine ganze Halle wurde geflutet und wir mussten Film- und Fotokameras per Fernsteuerung bedienen. Das Handling war daher extrem schwierig. Schon bei den Vorbereitungen haben wir Blut und Wasser geschwitzt.

 

BF: Worauf legen Sie den Fokus in Ihrer Arbeit und hatten Sie in Ihrem Berufsleben bisher einen besonders schönen Auftrag?

Oliver Güth: Am wichtigsten ist mir die gute Vorbereitung. Bevor ich auf den Auslöser drücke, bin ich oft 1-2 Wochen mit der Planung beschäftigt. Meist habe ich dann bereits ein genaues Bild vor meinem Auge. Neben der Planung ist natürlich das eigene Team sehr wichtig und natürlich die eigene Leidenschaft, um ein möglichst perfektes Foto zu bekommen.

Ich freue mich auch nach Jahren immer noch wie ein kleines Kind, wenn das perfekte Bild nach all den Konzepten, Agenturscribbles, Absprachen und manchmal wochenlangen Vorbereitungen dann im Kasten ist.

Ein gutes Beispiel und eine meiner bisher schönsten Arbeiten ist ein Foto mit einem Boxer. Ich habe mich sehr intensiv mit der Materie auseinander gesetzt. Den Sportler habe ich dabei Wochenlang beim Training und seiner täglichen Routine sorgfältig studiert. Da ich selbst 10 Jahre Kampfsport betrieben habe, kannte ich bereits schon vieles und die restlichen Techniken / Abläufe, habe ich mir von seinem Coach erklären lassen. Der Boxer selbst ist mehrfacher Weltmeister im Weltergewicht. Ich habe insgesamt 3 Wochen Vorbereitungszeit für das Shooting gebraucht. Nach 20 Minuten war das Bild schon im Kasten! Das war phänomenal, der schönste Moment im ganzen Monat. Das Bild ist genauso geworden, wie ich es haben wollte. Der ganze Druck fällt ab, wenn ich am Ende ein tolles Bild habe.

 

BF: Gibt es etwas, was Sie nicht gerne machen?

Oliver Güth: Das ist ganz klar die Buchhaltung. Die ist ein Albtraum für mich. Die Akquise abgeben zu können, wäre ebenso großartig. Die Rückschläge, die ich bei der Akquise durch Absagen habe, weil es schwer ist, sie nicht persönlich zu nehmen, können einen manchmal etwas frustrieren.

Für mich ist grundsätzlich wichtig, dass ich keine monotonen Arbeiten mache und etwas Visuelles am Ende steht, das ich erschaffen habe. Das finde ich schön. Man schafft als Fotograf Werte, man schafft Inhalte und nicht nur stumpfsinnige Berechnungen, die auch ein Computer durchführen könnte. Man erschafft etwas Kreatives. Es ist auch spannend, sich mit Konzepten auf ein Projekt vorzubereiten. Den kreativen Entwicklungsprozess hinter dem angeblichen Schnappschuss finde ich immer spannend und interessant. 

 

BF: Wann ist ein Bild für Sie dann ein gutes Foto?

Oliver Güth: Ein gutes Bild drückt Emotionen aus. Völlig egal, ob es von mir oder anderen Fotografen stammt. Gerade bei People-Fotografie sind Emotionen entscheidend. Die Models sollten nicht nur stumpfsinnig in die Kamera lächeln, wie das manchmal auch auf meinen Bildern kundenbedingt zu sehen ist, sondern andere Menschen persönlich tief berühren.

Persönlich finde ich People-Fotografie am interessantesten, weil man kein Produkt vor sich hat, sondern die Zwischenmenschlichkeit zählt. Sportfotografie finde ich reizvoll, weil ich einen persönlichen Bezug zu Sport habe. Ich mache selber viel und vielseitigen Sport. In meiner Jugend habe ich Leichtathletik als Leistungssport betrieben. Ich habe auch 5 Jahre Kampfsport gemacht und gehe seit 15 Jahren oft Skaten, Surfen und Snowboarden. Bei mag auch den dazugehörigen Lifestyle unglaublich gern. Zum Strand gehen, draußen sein. Ich komme selbst aus dieser Szene und deshalb passt es fotografisch perfekt. Den Lifestyle, den ich fotografiere, lebe ich auch privat. Den Sport lebe ich sowieso.

 

 

 

 

Mehr Bilder von Oliver Güth gibt es auf seinem BF Profil oder seiner Internetseite

 

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