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"Ein gutes Foto berührt etwas, das tiefer ist als der Verstand" - Fotograf Rüdiger Heim

 

BF: Hallo Herr Heim, was ist für Sie eigentlich das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?

Rüdiger Heim: Fotografie ist eine wunderbare Möglichkeit, Empathie, Kreativität und handwerkliches Können in einer klaren Bildaussage zu verdichten und deshalb erklärende Wörter weglassen zu können. Für mich ist die Fotografie eine ganz besonders konzentrierte Form der Kommunikation, die aber nur funktioniert, wenn das Bild etwas erzählt.

BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?

Rüdiger Heim: Ich bin Maschinenbauingenieur und habe drei Jahrzehnte in diesem Beruf gearbeitet – parallel dazu aber immer auch fotografiert. Später habe ich an einer Fachschule für Gestaltung eine Ausbildung zum Fotodesigner absolviert und bin seit drei Jahren selbstständiger Fotograf. Die ersten Aufträge waren Teil meines zunächst nebenberuflichen Einstiegs in die professionelle Fotografie.

BF: Gibt es einen Bereich in der Fotografie, in dem Sie besonders gerne arbeiten?

Rüdiger Heim: Den Bereich, in dem ich vorrangig arbeite, habe ich mir selbst ausgesucht – nämlich die Industrie- und Wissenschaftsfotografie. Das hat natürlich auch mit meiner langjährigen Tätigkeit als Ingenieur zu tun und ist für mich bewusste Entscheidung und gleichzeitig Leidenschaft.

BF: Manche Aufträge sind emotional oder inhaltlich besonders schön. Hatten Sie einen Auftrag, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Rüdiger Heim: Fotografie ist eine wirklich intensive Gestaltungsaufgabe und Auseinandersetzung mit dem Augenblick – das führt immer zu Emotionen. Viele meiner Aufträge sind auch inhaltlich wirklich schön, weil ich unsere Arbeitswelt fotografiere und damit Bilder schaffe, die neu und gleichzeitig sehr vertraut wirken.

BF: Sehen Sie sich dann als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?

Rüdiger Heim: Die Fotografie ist so vielschichtig, dass sie nicht allein Kunst oder nur Handwerk ist. Aber es gibt sicherlich Künstler, die fotografieren. Für mich selbst trifft das aber nicht zu: Nein, ich bin kein Künstler – dennoch ist die Berufsfotografie für mich kein normaler Job, sondern die Tätigkeit, die ich mir bewusst ausgesucht und dafür meinen normalen Job aufgegeben habe.

BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?

Rüdiger Heim: Ich selbst bin noch nicht so lange als Berufsfotograf tätig und kann deshalb den zweiten Teil Ihrer Frage nicht beantworten. Ich vermute aber, dass dafür etwas ähnliches gilt wie für den ersten Teil der Frage: Leidenschaft für die eigenen Themen und Empathie für die Menschen und den Kontext, die sich in diesen Themen finden.

BF: Was dürfen Kunden von Ihnen erwarten, wenn Sie gebucht werden? Was zeichnet Ihre Fotografie aus?

Rüdiger Heim: Ich fotografiere das, was uns so viele Stunden im Alltag umgibt: Unsere Arbeitswelten – also Menschen, Prozesse und Produkte in Unternehmen, Industrie und Wissenschaft. Weil ich selbst drei Jahrzehnte lang in Unternehmen und Organisationen als Maschinenbauingenieur gearbeitet habe, verstehe ich das, was in diesen Arbeitswelten passiert, recht gut und kann das zu einem Bild verdichten. Damit entsteht eine Aussage, die verständlich und erklärend, dennoch aber spannend und auch einzigartig ist. Das ist von großem Wert für eine visuelle Kommunikation, die zu einer positiven Wahrnehmung und verbesserten Differenzierung von Unternehmen führt.

BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?

Rüdiger Heim: Ausbildung oder Studium bieten sicherlich gute Voraussetzungen für eine spätere Tätigkeit als Berufsfotograf*in – diesbezüglich unterscheidet sich die Fotografie von anderen Berufen nicht. Aber es gibt so viele talentierte, künstlerisch geschulte Menschen, die sehr gut auch quer in die Fotografie einsteigen können. Überlegen Sie mal: Gerhard Richter hatte zunächst eine Ausbildung als Bühnen- und Werbemaler gemacht und ab 1962 damit begonnen, die Auseinandersetzung mit Fotografie und Malerei sowie ihrem Verhältnis zueinander zu führen. Ist das nicht auch ein Quereinstieg?

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?

Rüdiger Heim: Ein gutes Bild steht über einem guten Foto – gerade heute verfügen wir über eine ungeheure Vielfalt von Techniken wie CGI, CAD oder Illustrationen, die sehr dabei helfen, Komplexität visuell zu reduzieren und damit für den Betrachter verständlich zu machen. Ein klassisches Foto ist Teil solcher Techniken und alles zusammen gestaltet dann das Bild. Das Foto ist dabei aber immer jener Teil, der nicht allein Information, sondern eben vor allem Emotion und Imperfektion vermittelt. Damit ist gesagt, was für mich ein gutes Foto ausmacht: Es berührt etwas in uns, das tiefer als der Verstand ist.

BF. Vielen Dank!

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