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"Ein gutes Foto erzählt eine Geschichte" - 8 Fragen an Fotograf Jens Hannewald
BF: Herr Hannewald, was ist für Sie das Tolle am Beruf Fotograf?
Jens Hannewald: Die Freiheit, Dinge so darstellen zu können wie ich sie sehe. Geschichten und Erinnerungen mit Bildern auszudrücken zu können.
BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie Als Fotograf selbstständig?
Jens Hannewald: Keine Lehre im klassischem Sinne, sondern über mehrere Jahre hartes Selbststudium. Durch die Teilnahme an Workshops, Vorträgen, Assistenz-Jobs, Lesen und vor alle ausprobieren kam ich zu meinem Wissen. Ganz wichtig – der Willen weiterzukommen! Selbstständig als Fotograf bin ich seit 2011. Die Liebe zur Fotografie begann in den frühen 90er Jahren in der Schule als Schul- und Pressefotograf.
BF: Sie bieten von Produkt- über Portrait bis Reportagefotografie ein breites Spektrum an, wo liegt Ihr Schwerpunkt und wer sind typischer Weise Ihre Auftraggeber?
Jens Hannewald: Mein Schwerpunkt sind Unternehmensportraits. Diese beinhalten teilweise Produktaufnahmen, aber vor allem jedoch Mitarbeiterportraits und Menschen in Verbindung mit ihrer Arbeit. Meine Auftraggeber sind kleine- bis mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen (Gesundheit, Logistik, Food, Gastronomie…)
BF: Welcher war Ihr bisher schönster Auftrag und warum?
Jens Hannewald: Für ein Unternehmen das Kunstharz herstellt sollten die Produktionsanlagen und Mitarbeiter für eine Broschüre/Werbung fotografiert werden. Die Mitarbeiter waren mit soviel Freude dabei, dass die Bilder bereits so unglaublich viel Ausdruck bekamen. So etwas habe ich bisher in kaum einem anderen Unternehmen kennengelernt.
BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Jens Hannewald: Die Fotografie als "normalen Job" anzusehen würde ihr nicht annähernd gerecht werden. Sie ist ein Ausdrucksmedium, dass durch diejenigen geprägt wird, die sie verwenden. Die Fotografie ist ständig wandelbar und für mich eine Art Kunst. Auch wenn ich mich nicht als "Künstler" bezeichne, eher als jemand der es liebt mit Bildern statt mit Worten zu sprechen.
BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Jens Hannewald: Eine gute Frage… Ich denke, dass durch Willen, Durchhaltevermögen und Geschick bereits vieles erreicht werden kann. Dennoch muss man sich gerade als Fotograf immer weiterentwickeln und den Mut haben Neues auszuprobieren. Wichtig ist jedoch dabei immer an dem zu bleiben an dem man Spaß hat. DU entscheidest was Du fotografieren möchtest und DU suchst Dir dazu Deine Kunden. Nicht umgekehrt.
BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Jens Hannewald: Eine Ausbildung im klassischen Sinne oder ein Studium mit Schwerpunkt ist nicht verkehrt. Dabei lernt man Grundsätzliches, welches einem später die Arbeit erheblich erleichtern kann oder einen zu einem zum Spezialisten ausbildet. Eine Assistenz bei verschiedenen Fotografen ist durch kaum etwas zu ersetzen. Die eigene Bildsprache zu entwickeln muss bei all dem oben genannten oberstes Ziel sein. Du musst Dich weiterentwickeln können und die Instrumente erlernen, die es Dir ermöglichen, Deine Bilder sprechen zu lassen.
BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Jens Hannewald: Die Frage die ich mir beim Betrachten stelle, ist im Unterbewussten immer die Gleiche: Was erzählt mir dieses Bild. Dabei sind Eckpunkte wie Symmetrie, Harmonie, Farbkonstellationen und Formen sicherlich immer bei der Beurteilung mit ausschlaggebend. Dennoch möchte mir der Fotograf ja irgendetwas erzählen, ausdrücken, zeigen, wachrütteln, Erinnerungen hervorbringen oder Ähnliches. Wenn ich mit dem Bild etwas verbinde (was mir der Fotograf sagen möchte), hat er es geschafft. Das Bild erzählt mir eine Geschichte…