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Freier Fotograf Florian Kochinke

"Nur klare Bildsprache auf hohem Niveau führt zu guten Bildern" - Fotograf Florian Kochinke im Interview

 

BF: Hallo Herr Kochinke, Sie bieten vor allem Portrait-, Interior-, Image- und Reportagefotografie an. Was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie eigentlich Fotograf geworden? Florian Kochinke: Vor allem die Möglichkeit wertvolle Momente "einzufrieren" und meine Ideen und Konzepte bei freien Arbeiten möglichst nah an der Realität zu visualisieren sind mir wichtig. Von Haus aus bin ich ja eigentlich Grafikdesigner und habe während meines Studiums immer auch die Gelegenheit gehabt, im Fotostudio meine Semesterarbeiten umzusetzen. Der Studiengang Fotodesign hat an der FH Dortmund ja auch auch einen recht guten Ruf. Ich war dankbar, dort erste fotografischen Grundsteine zu legen. Klar, das Interesse für Fotografie war schon recht früh da. Mit 14 habe ich mich an der Spiegelreflex meines Vaters erstmals probiert. Die analoge Zeit ist mir daher auch sehr vertraut.
BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge? Florian Kochinke: Ich habe an der FH Dortmund Kommunikationsdesign studiert und bin seit 2008 im Berufsleben. Zunächst 6 Jahre in verschiedenen Agenturen als Grafikdesigner, ab 2014 folgte dann der Schritt in die Selbstständigkeit. Meine ersten Auftragsarbeiten kamen recht schnell; ich glaube, ich kann ganz gut netzwerken und scheue keine Akquise. Ich arbeite nun als Desinger, freischaffender Art Director und als Fotograf. Fotografie macht mittlerweile den Großteil meiner Arbeit aus; Grafikdesign und Fotografie ergänzt sich ja sehr gut. Oft biete ich Kunden meine Leistungen "im Doppelpack" an; sprich, ich erstelle z.B. eine Geschäftsausrüstung und liefere im Rahmen eines Imageshootings dann Bilder von Belegschaft und/oder Geschäftsführung.
BF: Gibt es einen Bereich in der Fotografie, in dem Sie besonders gerne arbeiten? Was reizt Sie gerade an diesem Bereich und wie kam es dazu? Die Portraitfotografie ist mein Hauptbetätigungsfeld bei Auftragsarbeiten. Ob im Rahmen von Imageaufnahmen für ein Unternehmen oder für Privatpersonen; neben den fachlichen Aspekten muss die Kommunikation und die Atmosphäre stimmen; sonst werden es meist keine guten Fotos. Ein gutes Portrait stellt für mich den Charakter und die Authentizität der Person heraus. Jedenfalls ist das mein Anspruch - die Leute dort "abholen wo sie sind".
Was den Bereich der freien Fotografie angeht: Ich mag Arrangements und Stills, ebenso wie reale Outdoormotive im Rahmen von Typologien, also Motivreihungen mit dem gleichen visuellen und thematischen Bezug. Ein gutes Beispiel hierfür ist mein Projekt "Powertowers", eine Typologie von Stromhäusern.
BF: Hatten Sie bisher einen Auftrag, der besonders toll war? Falls ja, was war das Besondere? Ich habe Ende letzten Jahres für die Boxspringbetten-Manufaktur "dormastyle" ein Imageshooting durchgeführt. Das war insofern besonders, da ich viele Bereiche abdecken durfte: Fotografie der Mitarbeiter in der Fertigung, die Geschäftsführung und den Verkauf samt Mitarbeitern. So habe ich das ganze Spektrum der Firma im Bezug auf das Personal erfassen können; das war spannend, da das Licht in den unterschiedlichen Locations natürlich immer anders gesetzt werden musste und ständiger Brennweitenwechsel notwendig war. Damals habe ich das noch ohne Assistent gemacht. Mittlerweile begleitet mich oft ein befreundeter Videograf, der dann einen super Support macht.
BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job? Florian Kochinke: Das mit dem Wort "Künstler" ist so eine Sache; das sollen andere entscheiden. Tatsache ist, Fotografie ist und bleibt ein Handwerk, dass es zu beherrschen gilt und für das man Erfahrung und technische Skills braucht. Wenn man das übersieht, werden die Ideen auch nur mäßig oder schlecht umgesetzt. Ich fahre auch in gewisser Weise zweispurig: Einerseits möchte ich nach einem klaren Briefing als Fotograf gute und solide Arbeit abliefern, anderseits arbeite ich gern auch frei und brauche diesen uneingeschränkten Output … dann habe ich das Gefühl mich ganz auszudrücken.
BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange? Florian Kochinke: Ich denke, nicht zu sehr nach rechts und links zu schielen und etwas nachzumachen, sondern seinen eigenen Schuh zu fahren, ist die Devise. Klar, man muss sehen was so en vogue ist und sich technisch auch immer auf dem neuesten Stand halten, aber auch auf den Bauch zu hören und dementsprechend zu arbeiten ist sehr wichtig. Mir hat das immer geholfen. Irgendwann findet man auch seine Nische; Fotografen gibt es ja nun mal sehr viele; auch ich bin permanent im Prozess. Das ist sicherlich auch gut so.
BF: Was dürfen Kunden von Ihnen erwarten, wenn Sie gebucht werden? Was zeichnet Ihre Fotografie aus? Florian Kochinke: Ich gebe mir Mühe, gut zuzuhören und im Vorfeld die entscheidenden Fragen zu stellen, um zusammen mit dem Kunden ein griffiges Konzept zu entwickeln. Wenn bereits alles steht; auch kein Problem, dann versuche ich qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern. Durch mein Portfolio weiss der Kunde meist recht gut, worauf er sich einlässt. Man hat ja immer so seinen eigenen Blick und das ist dann meist auch gefragt. Desweiteren mache ich meist eine eher behutsame Bildbearbeitung: Keine Effekte oder unnötigen dekorativen Schnick-Schnack; es gilt nicht "aufzuhübschen" sondern nah am Kundenwunsch zu arbeiten. Meine Fotos sind, glaube ich, meist eher minimalistisch.
BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen? Florian Kochinke: Toller Beruf - ich kann ihn nur empfehlen. Wichtig: Wissen, warum man fotografieren will. Und: sich viel austesten. Sowohl technisch als auch konzeptionell. Studium muss nicht immer sein; ich kenne viele Kollegen, die hervorragende Arbeit machen und eine Ausbildung absolviert haben. Die wissen meist auch genau auf welchen Knopf der Kamera sie wann drücken müssen. Eine Ausbildung würde ich generell aber schon empfehlen, allerdings gibt's auch Leute die durch Assistenz und Quereinstieg sehr gute Fotografen geworden sind. Das ist halt eine Typsache. Wer später auch viel frei und konzeptionell arbeiten möchte, der sollte vielleicht Fotodesign studieren. Da kann man sich gut austesten.
BF: Zu guter letzt: Was macht ein Bild für Sie zu einem richtig guten Foto? Florian Kochinke: Kurzum: Eine klare Aussage auf qualitativ hohem Niveau. Nur in der Kombination funktioniert es meiner Meinung nach.    
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