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"Ich will die Persönlichkeit der Menschen im Foto zeigen" - im Gespräch mit Fotograf Steve Gottstein

 

BF: Hallo Herr Gottstein, Sie haben eine handwerkliche Ausbildung und betreiben ein eigenes Fotostudio in Halle. Wie war Ihr Werdegang zum Fotografen? Steve Gottstein: Ja richtig, ich habe das Studio ganz frisch seit März dieses Jahres. Es ist eine spannende Zeit, aber es entwickelt sich ganz gut. Ursprünglich habe ich ja Tischler gelernt und habe dann 2001 meiner Leidenschaft, der Archäologie, nachgegeben und als Grabungstechniker gearbeitet. Dabei habe ich dann auch die Dokumentation der Fundstücke übernommen. Irgendwann wollte ich nicht mehr nur am Rande fotografieren, sondern auch die fotografischen Grundlagen beherrschen. Ich habe dann noch einmal eine klassische handwerkliche Ausbildung zum Fotografen gemacht mit dem Plan, mich selbstständig zu machen.   BF: Ist aus Ihrer Sicht eine Ausbildung im Bereich der Fotografie notwendig? Steve Gottstein: Ich glaube, dass die Ausbildung nach wie vor einen wichtigen Grundpfeiler bietet. Einen Abschluss zu haben, ist ja weiterhin, gerade, wenn man frisch aus der Schule kommt, ein Beleg dafür, dass man etwas gelernt hat, dass man eine Grundlage hat.   BF: Mittlerweile fotografieren Sie von Portraits bis Hochzeiten vor allem Menschen. Was reizt Sie an diesen Bereichen besonders? Steve Gottstein: Ich will die Persönlichkeit der Menschen auf den Bildern zeigen. Der Fotografierte soll sich immer in den Bildern wiederfinden. Wenn Leute zu mir ins Studio kommen, beobachte ich sie genau, versuche etwas über die Person zu erfahren, denke mir eine Lichtsituation aus. Ich habe einmal einen bekannten Künstler aus Halle porträtiert mit einer klassischen Ausleuchtung, die ich sehr gern mag. Der Künstler ist Maler und ich habe ihn mit dem Rembrandtlicht, dem wohltemperierten Dreiecks-Licht fotografiert. Das fand ich passend für den halleschen Maler. Dieses Porträt wird jetzt in einer Ausstellung gezeigt, was mich natürlich besonders freut.   BF: Sehen Sie sich als handwerklich ausgebildeter Fotograf auch als Künstler? Steve Gottstein: Mit dem Begriff Künstler habe ich ein kleines Problem. Selbst berühmte Maler aus der Renaissance haben sich in erster Linie als Handwerker gesehen. Für mich ist die Fotografie ein kreatives Handwerk. Ein Tischler, der schöne Möbel baut, bezeichnet sich auch nicht automatisch als Künstler, selbst wenn er Kunstobjekte erschafft. Wenn ein Kunde mit runder Gesichtsform zu mir kommt, muss ich einfach wissen, welches Licht zu ihm passt. Ob man sich als Künstler bezeichnet, muss man selber entscheiden, aber ich behaupte das nicht selbst von mir. Für mich ist Fotografie eine Leidenschaft, eine Berufung, nicht nur ein Job.   BF: Sie haben Ihren alten Beruf an den Nagel gehängt und sich mit vollem Herzen für die Fotografie entschieden. Steve Gottstein: Ich finde es richtig spannend, immer neue Menschen kennenzulernen und jedes Mal aufs Neue vor der Herausforderung zu stehen, herauszukitzeln, wie die Menschen wirklich sind. Außerdem mag ich natürlich den Umgang mit der Technik. Vor einem Shooting versuche ich die Kunden zu treffen, schreibe dann ein Konzept, das ich mit den Kunden vorab durchspreche. So plane ich dann meine Arbeiten recht genau und versuche die Planung dann auch möglichst weitgehend umzusetzen. Letztlich bin ich nur dann zufrieden, wenn auch der Kunde zufrieden ist.   BF: Wann befinden Sie grundsätzlich ein Bild für ein gutes Foto? Steve Gottstein: Wenn ich es auf Anhieb verstehe. Es muss aber auch in meiner Erinnerung bleiben. An Abbildungen von ägyptischen Wandmalereien können sich viele Menschen erinnern. So muss ein Foto auch sein. Wenn ein Bild heute mit der Bilderflut auf sozialen Kanälen, im Gedächtnis haften bleibt, dann ist es gut.   BF: Was denken Sie über die Quereinsteiger, die auf und durch Instagram bekannt werden? Steve Gottstein: Ich denke, dass diese Fotografen ein besonderes Talent zur Vermarktung haben. Einige sind richtig gut, aber es kann sein, dass Instagram und der Erfolg nur ein Trend ist, vielleicht wird es für die Leute ohne Ausbildung und Grundlagenwissen irgendwann einmal schwierig. Vielleicht kann man mit einer soliden Ausbildung besser auf eventuelle Trendänderungen reagieren, wer weiß. Ich glaube, dass professionelle Fotografen und Social-Media-Helden viel voneinander lernen können.          
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