Fotografen Verzeichnis deutscher Berufsfotografen:

Fotograf Jürgen Jeibmann

"Das sichtbare Ergebnis am Ende des Tages bereitet mir immer wieder Freude" - Fotograf Jügen Jeibmann

 

BF: Herr Jeibmann, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Jürgen Jeibmann: Auch nach Jahren beruflicher Tätigkeit bin ich fasziniert von dem Privileg, dass mich meine Arbeit immer wieder mit neuen Menschen zusammen führt und an neue Orte bringt. Der Beruf ist stets abwechselungsreich geblieben und befriedigt meine Neugier, die mich zu Beginn meiner Laufbahn als Bildjournalist starten ließ.
Kein Tag ist wie der andere und immer warten neue Herausforderungen auf mich. Das macht es so spannend.

BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Jürgen Jeibmann: Ich habe ein Studium im Fachbereich Kommunikations-Design an der Universität Essen absolviert. Meine ersten Bilder habe ich aber schon während der Schulzeit fotografiert und an Tageszeitungen meiner Heimatregion verkauft. So konnte ich mein Hobby finanzieren und erste „Berufserfahrung” sammeln. Von der Tageszeitungs-Fotografie (diese war damals noch rein Schwarz-Weiß) wechselte ich dann zur Magazin-Fotografie und noch später in den Bereich der Werbung. Aber auch hier profitiere ich heute noch von dem Rüstzeug aus der journalistischen Zeit: Schnelligkeit, eine Situation schnell erfassen und das Beste daraus machen, und die Kunst zu improvisieren; all diese Anforderungen an einen Reportagefotografen kommen mir in anderen Bereichen zugute.

BF: Sie bieten von Produkt- über People- bis Interior- und Werbefotografie ein breites Spektrum an, wo liegt Ihr Schwerpunkt und wer sind typischer Weise Ihre Auftraggeber?
Jürgen Jeibmann: Aus dem voran Gesagten geht bereits hervor, dass ich eine Entwicklung durchlaufen habe. Der Weg führte von der journalistischen Fotografie in Schwarz-Weiß hin zur präzisen Studio- und Werbefotografie mit Großformat und ausgefeiltem Licht.
Daraus ergeben sich interessante Möglichkeiten. Ich arbeite z. B. viel für Geschäftsberichte und Imagebroschüren, hier in einem journalistisch werblichen Stil. Reine Bildjournalisten fehlt mitunter die werbliche Sicht und reine Werbefotografen oft das Gefühl für Authentizität. Hochwertige Imagebroschüren brauchen aber eben gerade beides. Daneben haben sich über die Jahre hin einige Spezialgebiete herausgebildet, denen ich mich besonders intensiv widme.
Hier sei beispielhaft die Uhrenfotografie genannt, bei der ich meine persönliche Leidenschaft für feine Zeitmesser mit der fotografischen Passion verbinde.
Auftraggeber sind Werbeagenturen, Redaktionen und zunehmend Marketingabteilungen, die den direkten Kontakt zu mir suchen.

BF: Welche waren Ihre bisher schönsten Aufträge?
Jürgen Jeibmann: Die Beantwortung fällt schwer, da mir hier gleich ganz viele Aufträge einfallen. Dennoch ein Versuch: Kurz nach meinem Studium und Wechsel nach Dresden wurde ich von Scholz & Friends beauftragt, eine Reihe von Alltagsgegenständen als Stilleben zu fotografieren. Hinzu kam noch ein Portraitbild.
Erst am Ende des Gespräches erfuhr ich, dass alle Motive für doppelseitige Anzeigen in großen Magazinen gebraucht wurden, u. a. für den Stern.
So kurz nach Studienbeginn schon für eine Doppelseiten-Kampagne fotografieren zu können, war schon toll. Aber es kam noch besser: Die Anzeige mit dem Portrait wurde vom Werbemagazin „Kontakter” zur besten Anzeige des Jahre gekürt. Die Anfangszeit meiner Tätigkeit war also auch gleich sehr erfolgreich.
Nicht minder spannend war die Fotografie für ein Kochbuch für eine Tochtergesellschaft der Lufthansa. In 10 Tagen fotografierten wir 70 (!) Gerichte von Spitzenköchen aus aller Welt. Das sah immer nicht nur gut aus, sondern es schmeckte auch.
Einige Monate später durfte ich in Paris mit dabei sein, als unser Kochbuch zum besten Corporate-Cookbook weltweit ausgezeichnet wurde. Solche Momente sind dann schon sehr bewegend und an die Woche in Paris werde ich mich immer gerne erinnern.

BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Jürgen Jeibmann: Ihre Frage läßt ja nur eine Antwort zu, aber ich will es differenzierter beantworten. Die Herausforderungen an einen Fotografen sind vielseitig. Ein guter Blick, das nötige Vorstellungsvermögen, die Fähigkeit mit immer neuen Menschen und Situationen umgehen zu können, aber auch handwerklich-technische Fähigkeiten und Organisationstalent – all das ist gefragt.
Mit diesen Ansprüchen fühle ich mich an den richtigen Stellen gefordert. Und am Ende des Tages gibt es ein sichtbares Ergebnis, es ist etwas fertig geworden und man kann es anschauen. Das bereitet mir immer wieder Freude.

BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Jürgen Jeibmann: Bin ich schon ein erfolgreicher Fotograf, der solche Fragen beantworten kann? Ich weiß es wirklich nicht.
Ich gehe jeden Tag an die Arbeit und versuche, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Im professionellen Bereich sind Wiederholungen eigentlich nie möglich, was eine ständige Herausforderung ist. Am Ende eines Projektes muss ich zu mir sagen können: „Du hast unter den gegebenen Bedingungen und deinen Fähigkeiten das Beste geschafft.”
Und das versuche ich dann jeden Tag, jede Woche und jedes Jahr. Wenn ich dann zurückschaue, blicke ich auf viele schöne Ergebnisse.
Erfolg ist einer vergängliche Schönheit, und ausruhen darf man sich auf ihr keinesfalls. Am besten man macht sich das Motto der Fußballer zu eigen: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Jürgen Jeibmann: Der Reihe nach: Die Qualität der Ausbildung wird leider nur in wenigen Betrieben so geboten, wie man es sich wünscht. Die handwerkliche Ausbildung steht und fällt mit der Güte des Ausbildungsbetriebes. Im Osten stellt sich das noch weit dramatischer dar als in Westdeutschland. Wer diesen Weg gehen möchte, sollte also genau hinschauen.
Die Qualität der Studiengänge hat in letzten Jahren sehr gewonnen. Und gerade auch im Bereich der Fachhochschulen ist in den letzten Jahren eine gute Qualität erreicht worden. Bis hin zur technischen Ausstattung bieten viele Fachhochschulen und Unis beste Vorraussetzungen.
Wer sich die Ergebnisse einschlägiger Wettbewerbe im Bereich der Nachwuchsförderung anschaut, wird diese Einschätzung bestätigt sehen. 
Eine Assistenz würde ich nach einer Ausbildung oder einem Studium empfehlen. Andernfalls sehe ich die Gefahr, dass die gefestigten Vorlieben des Fotografen zu prägend für den Assistenten sind. Wer diesen Weg wählt, sollte zumindest mehrere Assistentenstellen bei unterschiedlichen Fotografen anstreben.
Wer für eine Quereinstieg geeignet ist, wird dies selber spüren und seinen Weg gehen.

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Jürgen Jeibmann: Die Antwort würde den Rahmen hier sprengen. Ein Punkt spielt für mich aber eine große Rolle. Manche Bilder schaue ich mir auch nach langer Zeit immer wieder gerne an, finde sie immer noch spannend, und erkenne eine zeitlose Qualität in ihnen.


Newsletter Anmeldung Berufsfotografen
Ich abonniere den kostenlosen Newsletter und habe die Datenschutzerklärungen gelesen und akzeptiert.


Datenschutzerklärung kostenloser Newsletter

Sie stimmen dem kostenlosen Erhalt des Newsletters der Miss Audrey UG (haftungsbeschränkt) zu. Der Newsletterversand erfolgt per E-Mail. Der Newsletter enthält Informationen über fotografische und verwandte Themen, über Produkte und Angebote für Fotografen und Selbstständige. Ihre personenbezogenen Daten, die wir für den Versand des Newsletters verarbeiten, werden nicht an Dritte weitergegeben oder Ihnen zur Verfügung gestellt. Sie können den Erhalt des Newsletters jederzeit mit Wirkung für die Zukunft per Email an mail@berufsfotografen.de oder postalisch an die im Impressum angegebene Adresse abbestellen.

Jobangebote wie diese automatisch per Mail erhalten?

Alle Fotografen, die mit einem Silber- oder Goldeintrag registriert sind, erhalten Jobs aus der jeweiligen Region, die Auftraggeber über die Jobbörse einstellen, per Mail zugesendet.

Wenn auch Sie zukünftig diese Jobangebote per Mail erhalten möchten, registrieren Sie sich bitte mit einem Silber- oder Goldeintrag.

Weitere Features zur Selbstvermarktung als Fotograf, die Ihnen ein Eintrag bietet:

  • Jobangebote über die Mailunktion
  • News im eigenen Profil veröffentlichen
  • PDF und vCard Ihres Profils zum Download für Kunden
  • Vita, Referenzen, Verlinkungen, Google Maps
Jetzt eintragen