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Fotograf Jürgen Nobel

"Ich fotografiere aus voller Leidenschaft"- 8 Fragen an Fotograf Jürgen Nobel

 

BF: Herr Nobel, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Jürgen Nobel: Seit meiner Kindheit interessiert mich die Fotografie. Sowohl die kreative Umsetzung, die Technik, das Festhalten des Augenblicks und die Erschaffung eines eigenen Werkes haben mich schon immer in der Fotografie begeistert. Heute ist die Technik, das Mittel zum Zweck geworden. Ich versuche Kunden- oder bei freien Arbeiten meine Wünsche kreativ und hochqualitativ umzusetzen. Als Quereinsteiger mit einer jahrelangen Erfahrung im Umgang mit Menschen war es für mich klar, dass ich mich auf die Peoplefotografie für Werbung und Unternehmensdarstellungen spezialisiere.

BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Jürgen Nobel: Keine, und irgendwie bin damit recht zufrieden. Als Autodidakt habe ich mir vieles selber beigebracht. Selbstverständlich waren aber auch professionelle Workshops und Jobs als Fotoassistent sehr wertvoll und die Basis für meinen jetzigen handwerklichen Status. Neben dem Umgang mit der Technik, dem Auslösen der Kamera und der Bildbearbeitung, sind für eine Selbstständigkeit als Fotograf aber heute viel mehr Kenntnisse notwendig. Selbstvermarktung, Zielkunden orientiertes Marketing und Vertrieb gehören genau dazu, wie die Anforderungen und Bedürfnisse der einzelnen Kunden zu verstehen und entsprechend umzusetzen.
Nach mehr als 20 Jahren im Vertrieb und Marketing bei einem namhaften IT Hersteller, wurde es 2006 Zeit, etwas anderes zu machen. Ich meldete zu diesem Zeitpunkt die Fotografie als Nebentätigkeit an. 2009 gab es dann den endgültigen Schritt zur Selbstständigkeit.
Die ersten gewerblichen Kundenaufträge kamen aus meinem "alten" Kundenkreis in der IT Branche und über meine Webseite. Nach und nach verändert sich diese Streuung, so dass heute Neukunden sowohl von Werbeagenturen, aus Referenzen oder auch aus eigener Akquise entstehen.

BF: Sie bieten von People- über Mode- bis Werbefotografie ein breites Spektrum an, wo liegt Ihr Schwerpunkt und wer sind typischer Weise Ihre Auftraggeber?
Jürgen Nobel: Mein Schwerpunkt entwickelte sich aus meiner persönlichen Ausrichtung, meinen Vorlieben, aber auch aus der Nachfrage und damit dem wirtschaftlichen Aspekt. Mein Fokus liegt damit deutlich auf der Peoplefotografie, die sowohl für klassische Werbung oder auch Editorial eingesetzt wird und als Unternehmensfotograf für Image, PR oder Geschäftsberichte.
Gebucht werde ich über Agenturen und Direktkunden, insbesondere aus Marken- oder Image-bewussten Branchen. Dabei zählen sowohl Kleinunternehmer bis hin zu großen Konsumgüterhersteller zu meinen Kunden.

BF: Welche waren Ihre schönsten Aufträge und warum?
Jürgen Nobel: Ehrlich gesagt ist jedes Shooting für mich spannend und schön. Trotz guter Vorbereitung kommt es doch oft zu unerwarteten Szenarien. Und oft sind gerade die unerwarteten Motive später ein Highlight in einer Strecke. Auf eine besonderen Art war mein erstes richtig großes Shooting sehr spannend. Vor einigen Jahren erhielt ich von Lavazza Kaffee den Auftrag Bilder für eine länderübergreifende POS Kampagne zu produzieren. Mit der Teamzusammenstellung, einer Locationsuche, dem Setdesign, dem Model Casting, der Beschaffung der Garderobe, dem Food-Design und der Zusammenarbeit mit einer Agentur kannte ich mich zwar aus, aber es waren noch nie alle Komponenten gleichzeitig von mir gefordert. Mit einer Menge an neuen Erfahrungen in der Vorbereitung des Shootings wurde dann die Produktion sehr zufriedenstellend. Von den 20 Motiven, die der Kunden geplant hatte mir abzunehmen, wurden mehr als 40 Bilder ausgewählt. Seit dem gehört Lavazza zu meinen Referenzkunden.
Als weiteren Auftrag, bezugnehmend auf Ihrer Frage, würde ich gerne eine Fotoproduktion im Bereich der Unternehmensfotografie innerhalb des Deutsche Telekom Konzerns nennen. Nicht weil es ein namhafter Kunde ist, sondern weil der Kunde mich für die Erstellung eines Fotopools und einer Geschäftsbroschüre von Anfang an mit in die Entwicklung, der geplanten Verwendung und Konzeption der Bilder mit eingespannt hatte. So wurden mit 10 Shooting Tagen, an bundesweit verteilten Standorten, Locations und Kunden genau die Bilder produziert, die zu 100% auch Verwendung fanden. Nichts ist für einen Fotografen enttäuschender, als wenn nach einer aufwendigen Produktion Bilder dann am Schluss zwar gefallen, aber nicht verwendet werden.

BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Jürgen Nobel: Eigentlich Keines von beiden. Künstler nicht im Sinne von der Herstellung von Kunst. Es gibt zwar immer wieder Anlehnungen meiner Bildsprache an künstlerischen Ausdrucksformen, aber als Künstler fühle ich mich deshalb nicht. Eher als Dienstleiter, der Kundenideen und Anforderungen visuell in Form von Bildern umsetzt.
Was ist heute ein ganz normaler Job? Als selbstständiger Fotograf arbeite ich nicht nur von 9:00 bis 17:00 Uhr, auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich stark dem Thema Fotografie. Aber das tun auch viele Andere. Da ich aus voller Leidenschaft fotografiere und es mein Beruf ist, ist es dann doch wohl meine Berufung.

BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Jürgen Nobel: Nach meiner Meinung reicht es heute nicht mehr aus, bei einem namhaften Fotografen die Ausbildung gemacht zu haben, oder von einer bestimmten Hochschule sein Diplom zu erhalten. Auch garantiert der Meisterbrief oder das Diplom an der Wand keinen langfristigen Erfolg als Fotograf.
Man muss heute an sich arbeiten, die technische Entwicklung auf ein gesundes Maß mitmachen, seine eigene Nische mit seiner eigenen Bildsprache finden und sowohl im Auftreten als auch im Workflow zuverlässig zu sein.

BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Jürgen Nobel: Jedem Berufsanfänger oder Quereinsteiger rate ich, sich früh mit dem Markt, der Branche, seinen potentiellen Zielkunden und den Weg dorthin zu beschäftigen. Darüber hinaus sollte man schon mal anfangen, gute Bildserien aufzubauen. Der erste Weg zum Kunden geht heute über das Portfolio des Fotografen. Hier gilt Qualität, Beständigkeit und eine eigene Bildsprache. Des weiteren sollte man sich über sein Selbstmarketing Gedanken machen. Ein hohes Maß an Vertriebs- und Marketing-Knowhow ist wichtig, bevor man „einen Namen“ hat. Und selbst dann wird man mehr brauchen, als nur gute Bilder zu machen.

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Jürgen Nobel: Ich bin zwar recht penibel, aber nicht immer kommt es auf die 100%ige technische Umsetzung an. Gerade wenn das Bild mir ein gutes Gefühl gibt, verzeihe ich mir auch mal etwas Unschärfe oder eine kleine Fehlbelichtung. Am zufriedensten bin ich dann, wenn sowohl das Handwerkliche, die Bildsprache, die Aussage des Motivs, mein gutes Gefühl und die Zufriedenheit des Kunden da sind.
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