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Fotograf Kees van Surksum

"In einem guten Bild findet sich immer etwas von dem Fotografen" - 8 Fragen an Fotograf Kees van Surksum

 

BF: Herr van Surksum, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Kees van Surksum: Ich BIN Fotograf. Ich observiere und erforsche gerne, liebe es mich visuell auszudrücken und Menschen zu begegnen, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Ich finde es schön, auch andere daran teilhaben zu lassen. Der Wunsch, meine Fähigkeiten diesbezüglich mit dem Spaß am Fotografieren zu kombinieren, wächst immer weiter. Das ich das auch als Lebensunterhalt mache, ist eher dem Zufall und den Umständen zu verdanken. 

BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Kees van Surksum: Ausgebildet bin ich nur im grafischen Bereich. Aber was heißt das schon? Ich fotografiere schon seit meiner Jugend, komplett mit der Arbeit in der Dunkellammer. Ich habe mir vielleicht tief von innen gewünscht, Fotograf zu sein, aber irgendwie hat dazu lange Zeit der entscheidende Schub gefehlt. Vielleicht auch das Pech, in meinem Umfeld zu wenig kreativ herausgefordert zu sein und inspiriert zu werden. Als ich vor 13 Jahren aus meinem Beruf als Kommunikationsbeauftragter ausstieg, fing ich damit an, journalistische Beiträge zu schreiben. Eher zufällig hat man mich dabei als Fotograf 'entdeckt'. Man sagte mir, ich sei mit Bildsprache noch besser als mit Worten. Nach und nach habe ich das ausgebaut. Ich habe erst vieles fotografieren müssen, von dem ich weder den Sinn sah, noch was mir Spaß gemacht hat. Über Kontakte und durch Mund-Zu-Mund-Propaganda bin ich langsam an die seriöseren Aufträge heran gekommen. Ich glaube, es geht vielen so, die quer in die Fotografie einsteigen. Nur wenn man mit einer gewissen Leidenschaft und viel Einsatz ran geht, kann man sich mit seinem Talent auch wirklich durchsetzen.

BF: Sie bieten von Produkt- über Portrait bis Werbefotografie ein breites Spektrum an, wo liegt Ihr Schwerpunkt und wer sind typischer Weise Ihre Auftraggeber?
Kees van Surksum: Mein Schwerpunkt ist für mich eindeutig der Mensch als Motiv. Zum einen in der Werbefotografie, aber vor allem auch dokumentarisch. Der Mensch und sein Leben, sein Umfeld interessiert mich. 'Love them, before you shoot them', sagte mal Robert Capa und darum dreht es sich für mich. Um einen Menschen sich vor der Kamera öffnen zu lassen, braucht es einen echten Kontakt und viel Vertrauen. Darin sehe ich meine größte Herausforderung als Fotograf. In der Webefotografie geht es auch um Menschenkenntnis, anfühlen wie ein Mensch am besten 'rüber' kommt, andere mit seiner besten Seite anspricht. Da spielen auch viele kommunikative Aspekte eine Rolle und das ist natürlich etwas, was ich aus meinem vorherigen Berufsleben als Erfahrung mitbringe. Ich interessiere mich wirklich für 'meine Menschen', das merken sie und das macht sie zugänglich. Sie sind mir keine anonyme 'Models', sondern Mitmenschen. Meine Auftraggeber sind meist Verlage, Werbeagenturen und einzelne Unternehmen. Aber ich fotografiere auch Musiker, Schauspieler und Künstler für ihre Werbemedien und Sedcards.

BF: Welche waren Ihre zwei schönsten Aufträge und warum?
Kees van Surksum: Ich habe mehrere Reportagen im Auftrag eines ambulanten Pflegedienstes gemacht. Da kommt man bei den Menschen ins Haus, in ihre intimsten Bereiche. Dann mit guten Bildern zurück zu kommen, die respektvoll das Leben so zeigen, wie es nun mal ist und auch fotografisch noch interessant sind, das finde ich spannend. Ansonsten finde ich es schwierig, etwas als 'schönste' hervor zu stellen. Ich portraitiere Menschen in vielen Lebensbereichen und Berufen, von Schauspielern bis zu den Mitarbeitern eines Stromkonzerns, genieße die Vielfalt, die vielen Begegnungen und alles, was ich da selbst an neuem in Erfahrung bringe.

BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Kees van Surksum: Generell betrachte ich die Fotografie nicht als Kunst, auch wenn ich mich damit bei Einigen unbeliebt mache. Die Kunst muss sich nicht 'beweisen'. Sie ist frei, entsteht meist über einen längeren Zeitraum und meist ausschließlich als eine Expression des Künstlers selbst, nicht als eine Abbildung der realen Welt. Fotografie ist auch ein Handwerk, das viel Fachwissen und handwerkliches Geschick voraussetzt. Man kann sie gleichermaßen 'messen' an objektiven und subjektiven Kriterien. Aber ein ganz normaler Job ist es keineswegs. Gute Fotos verlangen eine Vielfalt an Vorraussetzungen: das Wahrnehmen, das Einfühlen, die Kreativität, die Vorstellungskraft und das Fachwissen, um alles, so wie man es sich vorstellt, in Szene zu setzen und auszuleuchten. Das erfordert Talent und Leidenschaft, aber auch Disziplin und Neugier. Nein, ich glaube, man kann das nicht als 'normalen Job' machen, wenn man gut sein will. Aber gilt das nicht für alles?

BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Kees van Surksum: Erfolgreich wird man mit überzeugender Arbeit. Aber es kommt, wie mit allem im Leben, manchmal auch auf ein bisschen Glück an. Die richtigen Leute im richtigen Moment zu treffen, am richtigen Platz zu sein, usw. Aber man kann seinem Glück ein bisschen nachhelfen, indem man immer am Ball bleibt, sich zeigt, seine Ideen verbreitet. Lange kann man nur Erfolg haben, wenn man bereit ist, sich immer wieder neu zu erfinden. Die Trends kommen und gehen, mann muss sie beachten, Neues lernen wollen und dennoch darin einen eigenen Stil finden, eine Handschrift, die immer wieder erkennbar ist.

BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Kees van Surksum: Das ist schwer zu sagen. Es gibt sehr gute, erfolgreiche Autodidakten, aber in einem Fotostudium lernt man viel auf dem Gebiet der Kreativität und des konzeptionellen Denkens. Außerdem tauscht man sich aus mit Kommilitonen aus. Das hat mir oft gefehlt. Das Studium bietet außerdem viele Chancen sich zu präsentieren, oder einen Einstieg in die Welt der Fotografie zu finden. Die Lehre bei einem Fotografen finde ich persönlich weniger attraktiv. Man ist von einem Fotografen 'abhängig' und der Fokus liegt oft zu sehr auf dem technischen Handwerk. Nicht alle bilden mit der Beflogenheit aus, die man sich wünscht und Azubis werden dann zu Studioassistenten. Die Zahl der gelernten Fotografen und Fotografinnen, die mit der abgeschlossenen Lehre dann nicht in der Fotografie arbeiten, ist sehr groß. Besser wäre es sicherlich, bei mehreren guten Fotografen Praktika zu absolvieren.

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Kees van Surksum: Die Kombination aus Ästhetik und Aussagekraft, also aus dem optischen Reiz eines Bildes (Farben, Lichtkontraste, Bildaufbau, usw.) und dem Bildinhalt, die den Betrachter in irgendwelcher Weise 'packt'. Meist ist das der Fall bei Bildern, die der Fotograf bereits im Kopf gesehen hat, bevor er auf den Auslöser drückt. In einem guten Bild muss etwas vom Fotografen selbst wieder zu finden sein.
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