Fotografen Verzeichnis deutscher Berufsfotografen:

Fotodesign Nabiha Dahhan

"Ständige Veränderung ist die einzige Konstante" Fotografin Nabiha Dahhan

 

BF: Frau Dahhan, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotografin geworden?
Nabiha Dahhan: Für mich ist das Schönste daran, mein liebstes Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Da jeder Auftrag neu und anders ist, entsteht das Gefühl, mich ständig weiterentwickeln zu können. Durch das Medium Fotografie kann ich in andere Lebenswelten eintauchen, zu denen ich sonst kaum Zugang hätte, und das ist unglaublich bereichernd!
Tatsächlich hatte ich als 12- und 13-Jährige verschiedene sehr prägende Erlebnisse, die in mir die Erkenntnis entstehen ließen, dass ich gerne durch meinen Blick andere daran erinnern möchte, wie schön und wunderbar unsere Welt ist. Und auch wie schön jeder Mensch selbst ist. Als ich im gleichen Alter von meinem gesparten Taschengeld meine erste Spiegelreflexkamera kaufte, fragte ich den Verkäufer, ob ich damit eine professionelle Ausrüstung aufbauen könnte ;-). Als ich 14 Jahre alt war und nach etwas suchte, das mich motivieren würde, die Schule bis zum Abitur durchzuhalten, fand ich heraus, dass man Foto-Design/Visuelle Kommunikation studieren konnte. Seitdem hatte ich einen Plan – und den habe ich auch so umgesetzt.

BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotografin selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Nabiha Dahhan: Die ersten bezahlten Portrait-Aufträge bekam ich als 15-Jährige und meine ersten Bilder stellte ich mit 16 Jahren aus. Studiert habe ich an der University of Westminster in London "Photographic and Digital Arts" (Bachelor of Arts 2001) und "Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Foto-Design" an der FH Bielefeld (Diplom 2004). Selbständig gemacht habe ich mich schon im Studium.

BF: Sie haben sich auf die Portraitfotografie spezialisiert - was reizt Sie gerade an diesem Bereich und wie kam es dazu?
Nabiha Dahhan: Meine allerersten Aufnahmen als Teenager waren "Strukturen". Das schulte mein Auge für Licht, Farben und Formen. Die Natur war schnell meine größte Faszination und auf meinen ersten großen Reisen nach Süd- und Nordamerika war ich gefangen von allem Neuen, was ich sah. Der Blick auf andere Menschen kam als Nächstes – und ich begann, Freunde und Bekannte zu portraitieren.
Mittlerweile ist das Inszenieren on location zu meiner Spezialität geworden und ich liebe es, bei jedem Auftrag mein Modell so zu fotografieren, dass er/sie vom Ergebnis begeistert ist.
Fotografieren ist für mich eine Art "Seelenarbeit", ein sehr intensives Erlebnis für beide – vor und hinter der Kamera. Ich glaube, dass mindestens 50% "Zutat" für ein gutes Shooting eine positive Atmosphäre ist. Derjenige, der fotografiert wird, muss sich wohl fühlen.
Für mich ist jeder Mensch schön. Nach vielen Portraits, die ich in den letzten 24 Jahren fotografiert habe, finde ich, dass es nicht darauf ankommt, wie jemand aussieht, sondern wie er sich fühlt und was er dann ausstrahlt, wenn er sich gut fühlt. Ich versuche diese Schönheit, die ich in jedem Menschen sehe, zu aktivieren und herauszuarbeiten und bin jedes Mal dankbar, wenn meine Kunden glücklich über ihre neuen Aufnahmen sind.

BF: Welche waren Ihre zwei schönsten Aufträge?
Nabiha Dahhan: Über diese Frage habe ich lange nachgedacht und kann mich einfach nicht entscheiden! ;-)

BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das für Sie ein ganz normaler Job?
Nabiha Dahhan: Ja, ich sehe mich nach 24 Jahren intensiven Lebens mit der Fotografie als Künstlerin. Mit 14 Jahren hatte ich bereits das Gefühl, dass dies meine Berufung ist – weil ich gar nicht anders kann.

BF: Wie wird man als Fotografin erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Nabiha Dahhan: Gute Frage. Großes Thema. Dazu fällt mir einer meiner Lieblingssätze ein: Ständige Veränderung ist die einzige Konstante. Für mich bedeutet Fotografieren eine ständige Bewusstseinserweiterung – sich konstant weiterentwickeln –, während man sich gleichzeitig treu bleibt. Abgesehen davon ist natürlich gutes Netzwerken essentiell. Und noch ganz viel mehr…

BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Nabiha Dahhan: Allgemein würde ich jedem Menschen raten, die Lebenszeit, die er für den Lebensunterhalt aufwenden muss, mit etwas zu verbringen, dass große Freunde bereitet – das bringt unendliche Motivation! Außerdem: Eine Vision haben! Begeistert sein! Dem Herzen folgen!
Abgesehen davon glaube ich, dass es noch nie eine Garantie gab, dass ein Fotostudium, eine Fotoausbildung o.ä. reichen würde, sich auf dem Markt zu behaupten und davon leben zu können. Es kommt immer darauf an, was man selbst daraus macht. Von der Fotografie leben zu wollen ist mittlerweile brutal hart, weil seit der digitalen Revolution "jeder" glaubt "gute Fotos" machen zu können. Unter Zeitdruck jedoch das Konzept eines Kunden professionell umzusetzen bedarf vieler Fähigkeiten – mit denen wir Profis uns ja auch abheben.
Mein Rat für junge Menschen wäre: früh anfangen den eigenen Stil zu entwickeln, so viele Gelegenheiten wie möglich zum Lernen nutzen, die eigenen Bilder raus in die Welt bringen, kontinuierlich Kontakte knüpfen und einen langen Atem haben.

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Nabiha Dahhan: Das Schöne an der Fotografie ist ihre Subjektivität – es gibt nie nur eine Wahrheit, sondern verschiedene Realitäten –, und jeder hat seine eigene. Daher finde ich, dass die Eigenschaft, ein gutes Foto zu sein, auch im Auge des Betrachters liegt. Mir hat schon immer dieses Beispiel sehr gut gefallen: Lassen Sie ein bestimmtes Motiv/Thema/Objekt von 50 verschiedenen Menschen fotografieren – und sie bekommen 50 verschiedene Bilder. Darin steckt für mich die Faszination der Fotografie!





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