Freier Fotograf Pascal Amos Rest
„Ein gutes Foto sollte Emotionen auslösen“ - Fotograf Pascal Amos Rest im Interview
BF: Herr Rest, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Pascal Amos Rest: Die Fotografie vereint so viele spannende Eigenschaften. Sie ist neugierig, sie ist emotional, sie ist kreativ und sie mischt sich ein. Außerdem ermöglicht sie es mir immer wieder, fremde Welten zu betreten und Menschen kennenzulernen, denen ich ohne Kamera nie begegnet wäre. BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Pascal Amos Rest: Die ersten Fotoaufträge kamen bereits während meines Psychologie-Studiums. Schnell stand ich vor der Wahl: Psychologe werden und die Fotografie weiter als Hobby betreiben oder umsatteln und die Leidenschaft zum Beruf machen. Ich entschied mich für Letzteres. Mein Fotodesign-Studium an der FH-Dortmund habe ich 2003 abgeschlossen. BF: Gibt es einen Bereich in der Fotografie, in dem Sie besonders gerne arbeiten? Was reizt Sie gerade an diesem Bereich und wie kam es dazu?
Pascal Amos Rest: Besonders gerne erzähle ich Geschichten über Menschen – fiktive und reale. Inszenierte Storys in der Modefotografie reizen mich genauso wie die klassische Fotoreportage. Mir gefällt die Arbeit mit Menschen und das Komponieren stimmiger Arbeiten. Das war von Anfang an so – eine Alternative zu diesem Bereich gab es für mich nicht. BF: Welche waren bisher Ihre schönsten Aufträge?
Pascal Amos Rest: Eine Wertung dieser Art fällt mir schwer. Für große Magazine habe ich politische Veranstaltungen wie den G-8-Gipfel in Heiligendamm dokumentiert. Für Hilfsorganisationen war ich in Ländern wie Indien und Uganda. Ich habe außergewöhnliche Menschen wie eine ehemalige Leistungssportlerin porträtiert, die gegen die Anorexie kämpft. Und ich habe zahlreiche People- und Werbefotos für unterschiedlichste Auftraggeber erstellt. Kein Job gleicht dem Anderen. „Schön“ im klassischen Sinne waren sicher nicht alle – aufregend, emotional oder lehrreich hingegen schon. BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job für Sie?
Pascal Amos Rest: Ein „ganz normaler“ Beruf, bei dem man um 17 Uhr den Bleistift – bzw. in meinem Fall die Kamera – fallen lässt, ist es sicher nicht. Wenn man in diesem Job gut sein will, muss Berufung eine große Rolle spielen. BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Pascal Amos Rest: An ein Geheimrezept für den Erfolg glaube ich nicht. Wie überall sonst auch, ist es eine Mischung aus Leidenschaft, Fleiß, Begabung, Erfahrung und der nötigen Portion Glück, die einen erfolgreich werden lässt. Eine Sache aber gibt es, die ich abseits der klassischen Tugenden für wichtig halte: Ein Fotograf sollte neben seinen Auftragsarbeiten immer auch eigene Projekte verfolgen. Das gibt einem die Möglichkeit, Routinen zu durchbrechen, Neues zu wagen und auf sich aufmerksam zu machen. BF: Was dürfen Kunden von Ihnen erwarten, wenn Sie gebucht werden? Was zeichnet Ihre Fotografie aus?
Pascal Amos Rest: Totale Einsatzbereitschaft, langjährige Erfahrung und ein Equipment auf dem neuesten Stand der Technik. Ich lasse mich auf jeden Job 100-prozentig ein und versuche immer, das Maximum herauszuholen. BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Pascal Amos Rest: Wie immer im Leben können viele Wege zum Ziel führen. Für die optimale Basis halte ich ein Fotografie-Studium – idealerweise in Kombination mit einem weiteren Studienfach, um sich Spezialwissen in einem bestimmten Bereich anzueignen. Darüber hinaus halte ich es für wichtig, bereits während des Studiums erste Arbeitserfahrungen zu sammeln. BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Pascal Amos Rest: Ein „gutes" Foto sollte Emotionen und Stimmungen auslösen. Ob die positiv oder negativ sind, ist dabei zweitrangig. Henri Cartier-Bresson sagte einmal: „Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut“.