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Stefanie Völker erzählt über ihre Fotoausbildung an der f/16 Schule für Fotografie in Berlin

BF: Hallo Stefanie, Du gehörst ja zu dem ersten Ausbildungsjahrgang an der f/16 Schule für Fotografie. Wie hast du von der Ausbildung erfahren und wodurch hattest du das Vertrauen sie als eine der Ersten auszuprobieren?
Stefanie Völker: Ich hatte schon vorher häufiger die Website der Schule besucht und war immer etwas traurig gewesen, dass sie nur Kurse und gar keine Schule angeboten hatten. Eines Tages, um genau zu sein zwei Tage vor Bewerbungsschluss, habe ich durch eine Internetseite, auf der alle Fotoschulen Deutschlands aufgelistet waren, herausgefunden, dass die f/16 Schule für Fotografie nun den ersten Jahrgang anbietet. Ich denke, es gibt für alles ein erstes Mal und wieso sollte man nicht auch da Vertrauen haben - es kann nur gut werden, solange man daran glaubt, dass es gut wird.

BF: Wie weit bist du bereits in der Ausbildung fortgeschritten und welchen Abschluss machst du dann am Ende?
Stefanie Völker: Ich befinde mich gerade im 4. Semester. Nach diesem folgen nur noch zwei weitere. Zum Abschluss erhält man ein Zertifikat. Und außerdem bereiten wir uns auf die Gesellenprüfung an der Fotografeninnung vor, die wir extern abschließen können.

BF: Hast du schon eine Spezialisierung auf einen bestimmten fotografischen Bereich?
Stefanie Völker: Ja und nein. Grundsätzlich mag ich die Porträtfotografie sehr gerne. Das ist die Richtung, aus der ich komme. Ich habe aber die Ausbildung bewusst so gewählt, dass ich die Möglichkeit habe, alle Bereiche kennenzulernen. Viele Bereiche kannte ich vorher noch gar nicht. An Reportagefotografie hätte ich mich zum Beispiel auch nie rangetraut. So kann ich mich nach Abschluss der Ausbildung entscheiden.

BF: Ist die Ausbildung so, wie du sie dir vorgestellt hast?
Stefanie Völker: Ja, ist sie. Das liegt aber auch daran, dass ich beim Bewerbungsgespräch schon die Möglichkeit hatte, Fragen zu stellen und mir ein Bild zu machen. Außerdem ist alles, was in der Ausbildung passiert, wie beispielsweise die Behandlung der Lernfelder oder der Ablauf, genau auf der Website beschrieben, so konnte ich mir vorab ein gutes Bild machen.

BF: Für viele Studien- oder Ausbildungsinteressierte ist das Bewerbungsverfahren ein großer Unsicherheitsfaktor. Wie war das Bewerbungsgespräch für dich?
Stefanie Völker: Ich hatte mich vorher an anderen Schulen und einer Uni beworben und bin nicht genommen worden. Häufig bekommt man da nicht einmal ein richtiges Feedback, sondern nur ein “ja”, “nein” oder “vielleicht”. Eigentlich wollte ich mich danach gar nicht mehr bewerben, weil ich Angst hatte, wieder abgelehnt zu werden. Ein Gespräch an einer Schule hat mir aber den Mut gegeben, mich erneut woanders zu bewerben. Sie hatten mir das Feedback gegeben, dass ich gute Arbeiten habe, aber ich an ihrer Schule wegen der künstlerischen Ausrichtung nicht glücklich geworden wäre. So stand ich nun also wenige Wochen später mit meiner Mappe vor dem Schulleiter der f/16, Henning Rupp, und meiner späteren Dozentin Martina della Valle. Wir haben über mich, meine Arbeiten und über die Schule gesprochen. Das Gespräch verlief zwar super entspannt, aber aufgeregt war ich trotzdem.

BF: Warum hast du dich beruflich für die Fotografie entschieden?
Stefanie Völker: Erst mit 18 habe ich meine Leidenschaft für Fotografie entdeckt. Sie war zwar schon früher da, aber richtig gemerkt habe ich es erst, nachdem ich schon begonnen hatte, Maschinenbau zu studieren. Ich finde, wenn man eine Passion hat, dann sollte man ihr auch folgen. Also bin ich nach Berlin gezogen, um mich an verschiedenen Schulen vorzustellen und Fotografie zu lernen.

BF: Sind die anderen Studenten auch in deinem Alter und in einer ähnlichen Situation oder ist das eher unterschiedlich?
Stefanie Völker: Das ist tatsächlich ganz bunt gemischt. Ich bin mit 25 nicht ganz die Jüngste. Über das Zusammenkommen der verschiedenen Lebenserfahrungen durch die verschiedenen Backgrounds der Studenten bei uns an der Schule bin ich echt froh.

BF: Henning Rupp, der Gründer und Leiter der f/16 Schule, hat dich für unser Interview empfohlen.
Stefanie Völker: Ich kann mir vorstellen, dass es daran liegt, dass ich sehr motiviert bin. Ich sehe es nämlich so: Ich bin an der Schule, um das zu lernen, was ich machen will. Das ist ein wichtiger Grund. Bis jetzt gab es noch keinen Tag, an dem ich nichts gelernt habe.

BF: Du machst einen sehr zufriedenen Eindruck mit der Wahl deiner Ausbildungsstätte. 
Stefanie Völker: Zuerst einmal sind mir die Dozenten sympathisch. Die Betreuung und der interaktive Austausch sind an der f/16 sehr intensiv. Außerdem war mir wichtig, dass die Gruppen klein sind und dass ich jeden Bereich der Fotografie kennenlerne. Und schließlich ganz schlicht, dass ich mich aufgehoben fühle.

BF: Gibt es Punkte, die Dir an Deiner Ausbildung nicht gefallen?
Stefanie Völker: Das ist etwas, an dem aber die Schule nicht viel ändern kann. Es geht um meine persönliche Zeiteinteilung. Ich hätte einfach gerne viel mehr Zeit zum Fotografieren. An sich finde ich aber gut, wie die Schule organisiert ist. In meinem Jahrgang sind wir zum Beispiel montags und dienstags in der Schule und die anderen Tage stehen zur freien Verfügung für Shootings, Projekte und auch zum Arbeiten.

BF: Wir führen die Interviews, um Fotografieinteressierten eine Vorstellung über die Ausbildung zu vermitteln. Kannst du bitte ein wenig schildern, wie man sich die Ausbildung vorstellen kann?
Stefanie Völker: Man lernt in der Ausbildung nahezu alles, was man über Fotografie wissen sollte. Ich lerne die Arbeit in der Dunkelkammer kennen, entwickle meine Filme, lerne, wie eine Linse funktioniert und wie man sich die richtige Kamera und die richtigen Objektive aussucht.
Danach geht es dann noch praktischer weiter, indem man sich den Bereichen Portrait, Mode, Reportage, Architektur, Produkt und den gestalterischen Themen widmet. In diesem Semester habe ich zum Beispiel Modefotografie und Reportagefotografie, dazu Arbeitsorganisation, Gestaltungslehre und weitere Projektarbeiten.

Am Anfang eines Themas gibt es zum Beispiel die Vorlesung eines Dozenten. Aber an manche Themen gehen wir auch anders ran, wie beispielsweise an das Thema “Fotobuch”. Da schauen wir uns verschiedene Bücher exemplarisch an und hinterfragen gemeinsam gestalterische und inhaltliche Entscheidungen. Man entscheidet selber innerhalb eines Themas, was man fotografisch verfolgen will und bespricht das mit den Anderen. Ich finde den Austausch mit den Dozenten und den anderen Studenten sehr hilfreich. Sie stellen Fragen oder sagen etwas, worauf ich selbst noch gar nicht gekommen bin. Man schwebt ja immer etwas in seinem eigenen Kosmos.

BF: Wie viele Projekte bearbeitest du in einem Semester?
Stefanie Völker: Wenn ich vom derzeitigen Semester ausgehe, sind es bisher sieben. Es kommt aber darauf an, welche Ziele ich mir in einem Thema setze. Wenn ich beispielsweise das Konzept habe, den Wochenmarkt zu fotografieren, ist es einfach. Ich fahre hin und fotografiere Eindrücke des Geschehens, der Waren und so weiter. Handelt es sich aber zum Beispiel um Modeaufnahmen, sind mehrere Personen und mehr Organisation involviert. Das ist aufwändiger und zeitintensiver. Je nachdem, was man sich vorgenommen hat, schafft man ein oder mehrere Projekte innerhalb eines Themas.

BF: Wie findest du es, heute noch das Arbeiten in der Dunkelkammer zu erlernen?
Stefanie Völker: Wenn ich weiß, wofür ich es lerne, ist es eigentlich nicht trocken. Und das Arbeiten in der Dunkelkammer finde ich großartig. Denn da geht alles langsamer und man kann sich dadurch besser darauf einlassen, was passiert und es besser nachvollziehen. Ich bin froh, dass ich das kennengelernt habe, auch wenn ich natürlich jetzt nicht mehr so viel analog, sondern eher digital fotografiere.

BF: Weißt du schon, welches Ziel du dir nach dem Studium setzt und wie hoch dein angestrebter Tagessatz sein soll?
Stefanie Völker: Wo es hingeht, weiß ich noch nicht genau. Aber ich kann mir neben Portrait Architektur- und Interieurfotografie für mich vorstellen, auch wenn da ein wenig die menschliche Komponente fehlt. Wegen des Tagessatzes kommt es ein bisschen darauf an, ob ich zum Beispiel nach der Ausbildung einen Kredit aufnehmen muss, um mir entsprechendes Equipment zu leisten oder ob ich mit dem arbeiten kann, was ich habe. Aber ich denke 60 Euro die Stunde würden erst mal reichen, nach oben gibt es ja bekanntlich fast keine Grenzen.

BF: Wie siehst du die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Nachwuchsfotografen?
Stefanie Völker: Eigentlich ganz gut, wenn man eine Nische für sich gefunden hat. Es kommt natürlich darauf an, was man erreichen will. Wenn man zum Beispiel in der “National Geographic” veröffentlichen will, ist es klar, dass man selbst einen hohen Einsatz bringen muss. Es kommt niemand einfach so auf dich zu und sagt: “Du bist jetzt unser Fotograf.”

BF: Stefanie, vielen Dank für das Interview.

 

Stefanie Völker, alle Bilder © Stefanie Völker

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